1. Der Projektleiter ist nicht allein, die Projektführung findet im Team statt. Die drei relevanten Blickrichtungen Markt, Technik und Zeit/Kosten sind mit Profis aus jedem einzelnen Fachgebiet besetzt. Keiner legt das Ziel einseitig oder unabhängig von den anderen fest. Drei Sparringspartner arbeiten alle zwei Wochen gemeinsam an dem besten Sprint-Ziel für ein Team. Die Qualität der Ziel-Definition steigt.
2. Der Markt ist integriert. In den meisten Unternehmen reduziert sich die aktive Rolle des Marktes, also des Produktmanagements im Wesentlichen auf die Lastenhefterstellung und die Markteinführung. Bei AGILE ist der Markt alle zwei Wochen mit den kapazitiven Möglichkeiten der Technik konfrontiert. So hat die lange Liste der Wünsche ohne Regulativ ein Ende. Strategie ist die Kunst des Verzichts, das wird bei AGILE ganz konkret: Das Produktmanagement ist beteiligt, wenn vor jedem Sprint im Backlog die Prioritäten gesetzt werden.
3. Der System-Ingenieur ist in vielen Unternehmen eine Schlüsselfigur, die fachbereichsübergreifendes Wissen (Z.B.: Hardware, Software, Mechanik) verbindet. Oft fehlt hierfür der Karriereweg. Es werden Experten zum Gruppenleiter befördert, auch wenn die Gruppenstärke noch zu gering ist und die Führungsfähigkeit des Experten weder ausgeprägt noch von ihnen selbst gewollt ist.
Genau dafür gibt es jetzt eine Lösung: die für viele Unternehmen entscheidende System-Kompetenz bekommt jetzt mehr Sichtbarkeit. Ein Systemingenieur wird zum attraktiven Zielbild für junge, heranwachsende Entwickler, die eine alternative zur Linie-Karriere suchen. Das wettbewerbsentscheidende Know-how der System- und Produktarchitektur wird zu einer persönlichen Verantwortung.
Im agilen Framework wird es möglich, den Systemingenieur als Multiplikator für mehrere Projektteams parallel einzusetzen. Damit bekommen mehr Teams bessere Ziele. Das wiederum stärkt die Eigenverantwortung im Team. So kann er Stück für Stück aus der operativen Rolle herauswachsen. Ein sich selbst verstärkender Effekt!